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Die Top 10 der kostenlosen Attraktionen in Jerusalem

„Die besten Dinge im Leben sind keine Dinge“

Reisen ist nicht billig – Flüge, Hotels, Restaurants, Mietautos etc. Am Ende schaut man in seinen Geldbeutel und fragt sich, wohin all das Geld verschwunden ist (was allerdings nicht nur beim Reisen passiert!). In Jerusalem gibt es aber auch viele Attraktionen, die keinen Eintritt kosten. Viele davon sind heilige Stätten, aber es ist bestimmt für jeden etwas dabei.

Ausblick von den Dächern

Die engen Gassen der Jerusalemer Altstadt sind meist voll gestopft mit Touristen und die Händler preisen ihre Ware nahezu aggressiv an. Aber wenn man sich nach nur wenigen metallenen Stufen ein paar Meter über dem Straßenlevel wiederfindet, öffnet sich der Blick und die Atmosphäre ändert sich schlagartig. Für viele andere Ausblicke muss man zahlen, dieser hier ist kostenlos. Er befindet sich oberhalb des Ortes, wo die vier Viertel der Altstadt aufeinanderstoßen. Der Aufgang befindet sich an der Kreuzung Habad/St. James.

Roof-tops-Jerusalem

Von hier sieht man die vier Viertel: Das muslimische mit seinen Kuppeldächern, das christliche mit seinen roten Ziegeldächern und Kirchtürmen und das jüdische mit seinen neuen Gebäuden. Das armenische Viertel, das am kleinsten ist, ist schwerer auszumachen. Daneben fällt der Blick auf den Felsendom und den Ölberg.
Der Autor Shai Agnon, der israelische Nobelpreisträger, schrieb in einem seiner Bücher: „Ein Haus berührt das nächste Haus, ein Dach das nächste Dach. Man kann Jerusalem von einem Ende bis zum anderen auf seinen Dächern durchqueren. … Jerusalem wird von seinen Dächern verbunden und von seinen Einwohnern geteilt.“

Eine Führung durch die Knesset (israelisches Parlament)

Kneset

Für viele Touristen ist Israel nur ein Mix aus heiligen Stätten und Kriegsschauplätzen, aber der Staat Israel ist mehr als das. Unbenommen der Spannungen innerhalb der israelischen Gesellschaft und des militärischen Konflikts ist Israel eine Demokratie. Die Knesset ist die gesetzgebende Instanz Israels.
Ihr Name geht auf die Knesset Hagdola (die Große Versammlung) zurück, die mit ihren 120 Mitgliedern die Juden vor 2000 Jahren in der Zeit des Zweiten Tempels regierte. Heute hat die Knesset ebenfalls 120 Mitglieder. Israel ist eine parlamentarische Demokratie (wie die meisten europäischen Länder). Bei der letzten Wahl im März 2013 zogen zehn Parteien in die Knesset ein. Der größten Partei, der Likud, steht Benjamin Netanjahu vor. Die Knesset war zuvor an verschiedenen Orten untergebracht, bis sie im Jahr 1966 ihren heutigen Sitz einnahm.
Es werden Führungen in verschiedenen Sprachen angeboten. Weitere Informationen zu Führungen durch die Knesset.

Die Klagemauer

Wailing-Wall

Die Besichtigung der Klagemauer ist nicht nur kostenlos, sondern auch rund um die Uhr und sieben Tage die Woche möglich! Ich empfehle allerdings, früh morgens oder am Abend hinzugehen, wenn weniger Touristen dort sind. Die Klagemauer ist in einen Männer- und einen Frauenbereich geteilt, da sie quasi als Freiluftsynagoge fungiert. Weitere Informationen über die Klagemauer.

Die Grabeskirche

The Church of the Holy Sepulcher

Der Besuch von Kirchen ist in Israel meistens kostenfrei – und das gilt auch für die Grabeskirche. Die religiöse Bedeutung dieser Kirche ist immens. Der Überlieferung nach ist dies der Ort der Kreuzigung, Grablegung und Auferstehung Jesu Christi. Da das Gebäude mehrfach zerstört und wiederaufgebaut wurde und im Inneren unter sechs verschiedenen Konfessionen aufgeteilt ist, ist es daneben auch ein lebendiges Museum der Geschichte Jerusalems und der Christenheit. Weitere Informationen über die Grabeskirche.

Tempelberg

Temple Mount

Die mamlukische Zeit 1291-1517

Wenn man die Klagemauer ohne eine Führung anschaut, ist sie nur eine Mauer. Das gleiche gilt für die Grabeskirche – solange man nicht weiß, was man da vor sich hat, entgeht einem die Bedeutung. Der Felsendom ist anders. Er bewegt einen. Er ist eines der schönsten Bauwerke Jerusalems und eins der ältesten Beispiele für islamische Architektur, das im Laufe der Zeit kaum verändert wurde.
Der Felsendom ist keine Moschee, sondern ein Schrein und in seinem Zentrum steht der Fels des Berges. Juden glauben, das dies der Gründungsstein ist, der Stein, von dem aus die Welt erschaffen wurde und auf dem Abraham beinahe seinen Sohn Isaak geopfert hätte. Muslime glauben, dass Mohammed von diesem Stein zum Himmel aufgefahren ist. Derzeit dürfen nur Muslime den Felsendom betreten, aber jeder darf auf den Tempelberg als solchen. Der Eingang für nicht-Muslime ist rechts von der Klagemauer.

Sandemans’ Free Tour

Sandemans’ Free Jerusalem Tour

Ich war mir unsicher, ob ich Sandemans kostenlose Stadtführungen in diese Liste aufnehmen sollte. Die Führungen werden als „Free Tour“ angepriesen und man kann auch daran teilnehmen und nichts zahlen. Die Stadtführer verdienen ihr Geld jedoch nur durch Trinkgelder. Und nicht nur das, sie müssen der Firma auch noch drei bis fünf Dollar für jeden Teilnehmer zahlen. Dabei sind die Führungen, gerade weil die Stadtführer nur für Trinkgelder arbeiten, wirklich gut (das weiß ich, weil ich selbst dort gearbeitet habe!).
Die Führungen dauern etwas über zwei Stunden und man bekommt ein gutes grundlegendes Verständnis der Altstadt. Wenn die Firma den Namen in “Führungen für ein Trinkgeld“ ändern würde, würde ich sie von ganzem Herzen empfehlen. Weitere Informationen über Sandemans’ Free Tour.

Sehenswürdigkeiten auf dem Zions Berg: König Davids Grab, der Ort des letzten Abendmahls, die Dormitio-Abtei und die Friedhöfe

Mount-Zion Jerusalem

Jeder Stadtführer hat seine Lieblingsplätze. Für mich ist es der Zionsberg. Der Berg selbst liegt außerhalb der Stadtmauer, aber historisch ist er ein Teil der Altstadt und verkörpert in gewissem Sinne auch die Essenz der Altstadt. Die Hauptattraktion ist ein Gebäude, dessen Erdgeschoss der Überlieferung nach das Grab König Davids birgt.
Im zweiten Stock befindet sich ein Raum, den die Christen als den Ort verehren, an dem das letzte Abendmahl stattfand und wo die Jünger Jesu zum ersten Mal nach dessen Auferstehung begegneten. Viele Jahre stritten Juden und Christen darüber, wem das Gebäude gehörte, aber 1452 entschieden die Mamluken, die zu dieser Zeit das Land regierten, dass das Haus in eine Moschee umgewandelt werden sollte, da König David auch im Islam von Bedeutung war.
Juden und Christen durften das Gebäude bis zur Übernahme der Herrschaft durch die Engländer 1917 nicht betreten. Das Dach des Gebäudes bietet im Übrigen einen guten Blick über Jerusalem. Gleich daneben befindet sich die Dormitio-Abtei, wo Maria, so die Überlieferung,  ihr Erdenleben endete bzw. „entschlief“, wie der Name verheißt (Dormitio kommt vom Lateinischen dormire, schlafen). Der Zionsberg beherbergt auch viele Friedhöfe verschiedener christlicher Konfessionen. Auf dem römisch-katholischen Friedhof befindet sich die Ruhestätte Oskar Schindlers, des deutschen Industriellen, der über 1000 Juden vor den Nazis rettete.

Herzlberg

Mount-Herzel Jerusalem

Die Geschichte des Herzlberges begann, als die sterblichen Überreste Theodor Herzls, des Vaters des modernen Zionismus, nach Israel gebracht wurden. Herzl war 1904 in Wien bestattet worden, aber in seinem Testament hatte er den Wunsch festgehalten, dass sein Sarg nach der Staatsgründung nach Israel überführt werden sollte. 1949 wurde dem entsprochen und sein Sarg auf dem Berg, der heute seinen Namen trägt, abermals beigesetzt.

Jedes Jahr findet nun an seinem Grab die Eröffnungszeremonie der Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag statt. Nicht weit entfernt befinden sich auch die letzten Ruhestätten israelischer Präsidenten und Ministerpräsidenten. Weiter südlich findet sich zudem der größte israelische Soldatenfriedhof. Hier gibt es zahlreiche Denkmäler in Erinnerung an die innerhalb und außerhalb Israels im Kampf gefallenen jüdischen Soldaten.
Vom Herzlberg führt ein Pfad hinunter nach Yad Vashem.

Yad Vashem

Yad-Vashem Jerusalem

Yad Vashem ist, wie einem jeder Israeli sagen würde, ein Holocaust -Museum. Tatsächlich ist es eine „Behörde zum Gedenken an die Märtyrer und Helden der Shoa“, die 1953 per Gesetz ins Leben gerufen wurde. Das Museum selbst ist nur ein kleiner Teil des Komplexes, der eine Internationale Schule für Holocaust-Studien, ein Forschungsinstitut, Archive, eine Bibliothek sowie einen Verlag umfasst. Aber Yad Vashem ist mehr als ein historisches Museum für Israelis – zumal der Holocaust, obwohl er für die israelische Identität eine so große Rolle spielt, kein genuiner Teil der israelischen Geschichte ist, sondern der europäischen Geschichte. Yad Vashem ist ein Tor zur jüdischen Welt in Europa vor dem Holocaust, einer Welt, die nicht mehr existiert. Das Museum und alle Gedenkstätten sind frei zugänglich. Ein Besuch in Yad Vashem und auf dem Herzlberg helfen, die Israelis zu verstehen, ihre Geschichte und ihre Helden, ihre Hoffnungen und ihre Ängste.

Israel-Museum Jerusalem

Als Fremdenführer versuche ich so viel wie möglich über Geschichte, Architektur, Geographie und viele andere Themen zu lernen. Einen großen Teil meiner Zeit verwende ich jedoch auch darauf, die Vermittlung von Wissen an die Teilnehmer meiner Führungen zu verbessern. Das gilt wohl für die meisten Fremdenführer.

Museen dagegen enttäuschen mich meistens – in Israel wie im Ausland. Sie stellen wunderbare Dinge aus, aber ihre Art und Weise, Informationen zu vermitteln, ist trocken und uninteressant. Die Besucher gehen an den Ausstellungsstücken vorbei, ohne ihre Bedeutung zu verstehen. Ich empfehle daher immer, an einer Führung teilzunehmen, insbesondere wenn sie kostenlos ist. Der Eintritt in das Israel-Museum ist nicht kostenfrei, die Führungen sind es aber. Sehr zu empfehlen ist die durch den „Schrein des Buches“.

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